SPIELZEIT 2018 / 2019
FLY
monsun.theater Hamburg - 2018
Wer kann denn schon fliegen? Was mit einem Traum beginnt, hört auch wieder mit einem Traum auf. Der große Traum vom Fliegen. Roland Walter sitzt im Rollstuhl, Véronique Langlott nicht. Physisch sind sie beide nicht fürs Fliegen gemacht. Ohne Hilfsmittel ist der Mensch grundsätzlich nicht fähig zu fliegen. Hier sind alle Menschen gleich. Jedoch kann das Gefühl des Fliegens erzeugt werden. FLY ist die Recherche der Leichtigkeit, des sich Fallenlassens, der Befreiung und der Unendlichkeit. Die große Freiheit.
Performance: Roland Walter und Véronique Langlott
Regie und Bühne: Francoise Hüsges
Choreografie: Ahmed Soura
Kostüm: Cora Sachs
Eine Eigenproduktion des monsun.theaters gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg, die Claussen-Simon-Stiftung und die ZEIT-Stiftung.
PAULA
von Clemens Mädge
monsun.theater Hamburg - 2018
Paula wartet. Sie wartet auf ein Paket von ihrem Vater. Sie wartet auf dem Hof, der vor ihrer Wohnung liegt. Paulas Vater ist auf einer Dienstreise. Bevor er weggefahren ist, hat er Paula noch eine Geschichte erzählt und ihr versprochen das Ende sofort zu schicken, wenn es ihm eingefallen ist. Doch ihr Vater verunglückt tödlich und das Paket ist irgendwo im Haus verschollen. Paula will unbedingt dieses Paket finden. Für sich und ihre Mutter. Auf ihrer Suche trifft sie den mies gelaunten Herrn Brausebitter, die fantasievolle Frau Immerschön, ihren ängstlichen Freund Felix und den ständig singenden Hausmeister Marotzki. Ihre Suche führt sie an verschiedenste Orte: den Keller, eine leer stehende Wohnung und sogar in den Dschungel.
Ihre Fantasie und die schönen Erinnerungen an ihren Vater lassen ein ganz eigenes Ende der Geschichte entstehen. Und schließlich findet Paula einen Weg, mit dem Verlust ihres Vaters umzugehen.
Regie: Kathrin Mayr
Ausstattung: Cora Sachs
Schauspieler'innen: Irene Benedict, Flacvio Kiener, Kyra Lippler
Musik: Boris Helbach
Eine Eigenproduktion des monsun.theaters - gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg.
DER BÄR, DER NICHT DA WAR
Hamburger Puppentheater - 2018
Wenn in einem Wald aus einem kleinen Juckreiz ein großer Bär wird. Wenn Schildkrötentaxis sich am liebsten geradeaus verirren. Wenn überdies vorletzte Vorzeige Pinguine einfach nicht verstehen, warum „schön“ eine viel bessere Zahl als 38 ist. Und wenn ein sehr positiv denkender Bär heraus finden will, ob er wirklich er ist, dann ist Philosophie nicht nur etwas für Erwachsene. Auf der Grundlage des Bilderbuchs „Der Bär, der nicht da war“ wirft dieses Stück poetisch und eigenwillig skurril große Fragen mit ausgesprochener Gelassenheit auf. Mit Figuren voller Witz, Musik und Trickfilm entsteht eine Welt, die Kinder zu sich selber führt: Woher weiß ich, dass ich wirklich ich bin?
Regie, Figuren, Kostüm: Cora Sachs
Spiel: Lisa Tschanz und Theresa Horeis
Musik: Hannes Wittmer
Bühnenbild: Kathrine Altaparmakov
Video: Mara Wild
Technik: Ole Schmetzer
In Kooperation mit dem Hamburger Puppentheater. Karten-VVK: hamburgerpuppentheater.de
Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, dem Bezirksamt Hamburg Nord und der Hamburgischen Kulturstiftung.
WAHNSINN AUS HEIMWEH
1910: Amerika-Rückwanderer in der Anstalt Friedrichsen - Eine Dokufiktion
Medizinhistorisches Museum Hamburg - 2018
Kunst, Wissenschaft und Geschichte gehen Hand in Hand, um in einer dokufiktionalen Inszenierung im Medizinhistorischen Museum von unbekannten Schicksalen zu erzählen: von den Amerika-Auswanderern, die 1900-1914 an der US-Grenze wegen angeblicher Geisteskrankheit abgewiesen und auf dem Weg zurück PatientInnen in der Hamburger „Irrenanstalt“ Friedrichsberg wurden.
„Gebt mir Eure Müden, Eure Armen, Eure geknechteten Massen“ – so lautet seit 1886 der Ruf deramerikanische Freiheitsstatue in die Welt. Als ihm auch zwischen 1900 und 1914 Tausende folgen,kommen allerdings nicht alle an ihr vorbei. Die Beamten der Immigrationsbehörde verhindern an derUS-amerikanischen Grenze die Einreise Hunderter Glückssuchender oder weisen sie nachträglich aus;einige von ihnen mit der Begründung, „geisteskrank“ zu sein. Laut damaligem Einwanderungsgesetzdürfen u.a. „idiots, imbeciles, feeble-minded persons, epileptics, und “people with two or moreattacks of insanity“ die USA nicht betreten – egal ob ihnen zu Recht oder Unrecht eine geistigeKrankheit unterstellt wird.
Die Schifffahrtsgesellschaften bringen diese Abgewiesenen zurück in ihre Heimatländer; der Wegführt sie zunächst nach Hamburg, in die (damals noch sogenannte) Irrenanstalt Friedrichsberg. Ausverschiedensten Gründen landen sie hier: Ignatz, der auf der Suche nach Arbeit die Armut Galizienshinter sich lassen wollte. Katharina, die mit ihrem unehelichen Kind und dem Wunsch nach einemselbstbestimmten Leben in der moralischen Enge des Kaiserreichs keinen Platz gefunden hat. Sure,die vor antisemitischen Pogromen aus Russland geflohen war. Karl, der aus hoffnungsloser Liebe zueinem amerikanischen Fräulein beinahe Selbstmord beging. Adele, der Schlimmes widerfahren war,die aber im Wahn die Falschen für ihr Leid verantwortlich macht. Fedor, der dem „amerikanischenVolkskörper“ auf Grund seiner geringen Körpergröße nichts zu nutzen scheint. Als er sich weigert,zurückzureisen, wird „insane“ in seine Papiere notiert.
Die Schicksale der „geisteskranken Rückwanderer“ – wie sie in den Akten genannt werden – sindvielfältig und wurden durch die Friedrichsberger Ärzte in Krankenakten festgehalten. Diese lagernnoch heute im Archiv des Universitätsklinikums Hamburg. Basierend auf den Dokumenten macht sichein Team Theaterschaffender an eine dokufiktionale und vielstimmige Inszenierung imMedizinhistorischen Museum. Kunst, Geschichte und Wissenschaft gehen Hand in Hand, um diesesKonvolut unerzählter Migrations-, Psychiatrie- und Stadtgeschichte auf die Bühne zu bringen und umvon denen zu erzählen, für die Hamburg kein Tor ZUR Welt war, sondern ein Warteraum auf dem Wegzurück in eine Heimat, die sie nicht mehr wollte.
Mit: Paul-Louis Lelièvre, Benjamin-Lew Klon, Alina Manoukian, Milena Straube, Lisa Tschanz u.a.
Regie: Cora Sachs & Anton Krause // Text, Recherche & Produktionsleitung: Anne Rietschel // Kostüm: Louise Tresvaux du Fraval // Raum: Ute Radler und Kathrine Altaparmakov // Puppen- und Maskenbau: Cora Sachs // Sound: Nourdin Ghanem // Licht: Sabrina Münzberg // Kommunikation: Ulrike Steffel // Grafik: Kevin Visdeloup // Inhaltliche Beratung: Dr. Stefan Wulf // Fotos: Steffen Baraniak
Gefördert durch den Elbkulturfonds der Behörde für Kultur und Medien Hamburg & die Claussen-Simon-Stiftung. In Kooperation mit dem Medizinhistorischen Museum Hamburg. Eigenproduktion monsun.theater. Supported
by Probebühne im Gängeviertel.
DAS HIRN IST EIN TAUBENSCHLAG
monsun.theater Hamburg - 2019
“We are all fragmented. There is no unitary self. We are all in pieces, struggling to create the illusion of a coherent ‘me’ from moment to moment.” – Fernyhough
Adalbert Immenstein – oder: Dr. Immenstein, wie Immenstein sich selber nennt – muss dringend lüften. Aufräumen. Aussortieren. Er muss das Oberstübchen entrümpeln, das er seit zweiundsechzigeinhalb Jahren vollmüllt, wie seine liebe Schwester es nennt, die alte Kuh. Hat ihm den ganzen Ärger eingebrockt, ihn bloßgestellt und angeklagt, unmöglich gemacht in der Gemeinschaft. Und das, wo er es war, der sich gekümmert hat. Aber so ist die Welt, undankbar. Während die liebe Schwester draußen in der Welt ihr verlottertes Hühnerleben tanzte, hat er die verehrte Frau Mutter gepflegt, ihren alten Körper auf Klo getragen und gewaschen. Jeden Tag seines Lebens mit ihr verbracht. Jetzt ist es vorbei und Immenstein sortiert und holt aus. Die können sich auf was gefasst machen.
ROLF-MARES-PREIS 2019
Text DITA ZIPFEL & FINN-OLE HEINRICHT I Spiel PABLO KONRAD I Musik CLARA JOCHUM & HANNES WITTMER I Bühnenraum KATHRINE ALTAPARMAKOV & MARION SCHINDLER I live Animationen MARA WILD I Regie, Kostüm, Figuren CORA SACHS I Fotos G2Baraniak I Grafik KEVIN VISDELOUP I Technik GRIGORII POPOV & OLE SCHMETZER
Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg - eine Eigenproduktion monsun.theater
"Eine wunderbar tief schürfende Arbeit von Cora Sachs, die nicht zuletzt durch das eindrucksvolle Verkörperung des alten Mannes durch Pablo Konrad, das einfach geniale Bühnenbild von Kathrine Altaparmakov und Marion Schindler und die stimmungsvoll sphärische Musik von Hannes Wittmer und Clara Jochum zu einem Gesamtkunstwerk wurde." mehr
Birgit Schmalmack vom 27. März 2019
hamburgtheater
"Sachs ... hat eine starke Arbeit abgeliefert, böse ästhetisch eigenständig, handwerklich sicher... ein beunruhigender Kommentar zu den politischen Verwerfungen der Gegenwart." mehr
Falk Schneider vom 22. März 2019
Hamburger Abendblatt
DER ROTE RING
40-jährigen Jubiläum der Ditze Stiftung - 2019
"Der Rote Ring" stellt eine performative Reflexion und Interpretation über das Leben des Karl Heinz Ditze dar, den Gründer der Ditze-Stiftung. In den vier Abschnitten "Antarktis, Stiftung, Exotik und Ruhe" haben sich Studierende des Masters Kostümdesign und Kommunikationsdesign zusammen mit dem Schauspielstudio Frese in der Regie von Cora Sachs mit dem Leben Ditzes, seiner unternehmerischen Gesellschaft, hin zum Rotring-Stift, seinen exotischen Reisen und Expeditionen abstrakt auseinander gesetzt.
Ümran Algün, Lea Bausch, Victoria Bürgin, Krishna Dammert, Fabian Domke, Hilke Fomferra, Christina Geiger, Luca Christin Haß, Jürgen Hirsch, Marcelle Hugentobler, Mahkam Khakpour, Verena Kiesinger, Cynthia Krüger, Julian Marks, Dennis Peschke, Antonia Rodriguez, Cora Sachs, Ole Schmetzer, Prof. A. Schneider, Maria Sommer, Prof. R. von der Thannen, Robin Townshend, Corinne Werner, Prof. W. Willaschek